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Unit.Control • Solaris / 2002 / Luxemburg
Foto: @ unit contorl
Der Science-Fiction-Roman "Solaris" des polnischen Autors Stanislaw Lem wirft Fragestellungen nach der Natur und den Möglichkeiten der menschlichen Erkenntnis auf. Die Hauptperson der Geschichte findet sich in einer Situation wieder, in welcher Realität, Traum, Wunsch und Erinnerung auf verwirrende Weise verschwimmen. Inspiriert von der dichten Atmosphäre des Romans, erforscht die Choreografie Fragen nach dem Verhältnis von Wahrnehmung und Wirklichkeit:
- Ist die Welt so, wie ich sie sehe/höre/fühle?
- Wie unterscheide ich den Wunsch von der Wirklichkeit?
- Verstehe ich, was mir meine Mitmenschen mitteilen?
Die Frage nach Kommunikation bringt das Verständnisproblem auf die zwischenmenschliche Ebene. Wenn ich die Wirklichkeit nicht verstehe, dann kann ich auch nicht angemessen auf meinen Gesprächspartner reagieren. Wie gehe ich mit diesem "Nicht-Verständnis" um? Und wie geht mein Gesprächspartner damit um?
Die Musik, komponiert und produziert von Christian Wolz, greift das Thema Science Fiction auf und instrumentalisiert die Tiefe des Raumes und das unbegrenzte Fortschreiten der Zeit. Der Tanz bewegt sich dabei im Spannungsfeld zwischen Geschichte und Gedanke: Die Choreografie von Bernard Baumgarten setzt Eindruck und Bilder des Romans um, ohne die Fiktion von Sanislaw Lem darzustellen und schafft so einen dichten, an Gefühlen und Bedeutungen reichen Raum, in dem die Figuren sich inspirieren und entfalten.